Eltville am Rhein Kloster Eberbach
Hotelerweiterung Kloster Eberbach
Die Stiftung „ Kloster Eberbach“ verfügt innerhalb der mächtigen Umfassungsmauer des Klosterareals über ein denkmalgeschütztes, langgestrecktes, mittelalterliches Wirtschaftsgebäude. Dieses wurde mit viel Detailliebe und unter Wahrung denkmalpflegerischer Aspekte zum Hotel mit 22 Zimmern um- und ausgebaut. Der im EG feinfühlig restaurierte Saal bildet das Herzstück und wird derzeit für Gastronomie und festliche Veranstaltungen genutzt. Hier soll auf dem direkt angrenzenden Grundstück und unterhalb der im Norden verlaufenden Kloster-Festungsmauer, der Platz für die Hotelerweiterung geschaffen werden.
Der langgestreckte dreigeschossige neue Baukörper schließt unmittelbar an den Bestand an und führt dessen Achse weiter. Auf diese Weise gliedert sich der Neubau optimal in die bestehende Struktur der Klosteranlage ein. Der Neubau ist von der bestehenden Klostermauer abgerückt und bildet eine Freifläche entlang der Mauer aus. Auf diese Weise wird ein uneingeschränkter Blick aus nördlicher Richtung auf die Klosteranlage gewährleistet. Die neuentstandene Freifläche liegt auf einer Plateauebene, deren Höhenniveau so ausgebildet ist, dass die innere Klostermauer als Brüstung dient. Von dieser Terrasse mit den schattenspendenden Bäumen, können die Gäste allabendlich den Blick über die gesamte Klosteranlage genießen. Eine Inszenierung die diesem Platz mit seinen Qualitäten jetzt insgesamt innerhalb der Klosterareals eine besondere Bedeutung zu kommt.
Vom südlichen Toreingang kommend liegt eine schmale, sich ausweitende mit raumgreifendem Baumbestand gegliederte Platzfläche. Diese signalisiert den Vorplatz für die Haupterschließung, welche in der Schnittstelle zwischen Alt- und Neubau situiert ist. An dieser Nahtstelle entwickelt sich der Haupteingang, ein leichter, zweigeschossiger transparenter Baukörper, der in seiner Höhenentwicklung die Traufen des Bestandsgebäudes aufnimmt. Hier werden die Gäste in einem galerieartigen Foyer begrüßt und empfangen. Alt und Neubau sind jetzt über die Zwischenebenen niveaugleich verbunden, sodass die Gäste alle Bereiche barrierefrei erreichen können. Leicht erhöht auf dem neuen „Plateau“ liegt der 3-geschossige lichtdurchflutete Neubau, der die äußeren Bedingungen, die steil ansteigende bewaldete westliche Kulisse, im Osten die in einer Senke liegende mittelalterliche Klosteranlage, bildhaft und konzeptionell mit einbindet. In seiner Höhenentwicklung und Proportion, hinter der begrenzenden Stützmauer, fügt sich dieser in seiner äußeren Gestalt in die gebaute Klosterlandschaft wie selbstverständlich als ein weiteres neues Bauwerk harmonisch ein.
Aus diesem Entwurfsansatz ist auch das Programm organisiert. Im Erdgeschoss befindet sich das neue Restaurant mit der vorliegenden traumhaften Terrasse. Im rückwärtigen Teil liegt die Küche mit den notwendigen Nebenräumen. Auf der Westseite entlang der bewaldeten Kulisse sind die Tagungsräume angeordnet und im Anschluss der großzügige Wellnessbereich. In den beiden Obergeschossen sind paritätisch die Hotelzimmer platziert. Erschlossen werden diese Zonen über eine offene, mehrgeschossige Glasfuge mit begrünten Galerien und einmaligen Blickbeziehungen zum Klosterareal und der umliegenden Landschaft , in dem die offenen Treppenanlagen sinnbildlich wie mehrgeschossige Plastiken eingestellt sind. Mit diesem Konzept werden im Altbau 21 „neu sanierte“, im Neubauteil 61 Zimmereinheiten realisiert.
Die Be- und Entsorgung der neuen Hotelanlage erfolgt über das nordwestliche Tor, hier ist ein Anlieferungshof mit den dazugehörigen NBR-Einrichtungen geplant. Der bergseitige Gang und die alte Stützmauer, werden gleichermaßen über den Neubauteil hinaus verlängert, sodass die Neben- und Technikräume im UG natürlich belichtet und ohne Hindernisse zugänglich sind. Die gewünschten zusätzlichen 22 Stellplätze